Bellheim. Im letzten Saisonspiel der Cm2 gegen den Tabellendritten war von Anfang an alles offen. Im Hinspiel eine Packung bekommen, im Rückspiel zu Hause eine Klatsche verteilt! Wie würde es heute ausgehen? Bis zur 40. Minute glich das Spiel einem Handballkrimi vom feinsten. Dazu später mehr.
Die Hausherren waren sichtlich motiviert, uns erneut eine kleine Abreibung zu verpassen. Körperlich zwar klar unterlegen, jedoch im Kampfgeist, zumindest von der Lautstärke her, deutlich überlegen. Ausgegebenes Ziel war es, aus einer sicheren Abwehr heraus, schnelle Bälle nach vorne zu spielen. Naja, Abwehrarbeit wurde in diesem Spiel von keinen Seiten sonderlich groß geschrieben (73 Tore in einem Jugendspiel über eine Dauer von 50 Minuten, das macht pro Minute ….. eindeutig zu viele Tore :P). Aber hey, so lange man vorne mehr Tore wirft als hinten bekommt hat noch jede Mannschaft das Spiel gewonnen!
Es begann gleich so, wie es nicht passieren sollte. Durch einen schnellen Angriff erzielte der Gegner bereits nach 20 Sekunden das erste Gegentor. Wir rümpften die Nase, schüttelten uns und erzielten in den nächsten beiden Angriffen über 1:1 Situationen von Außen oder Mitte die umjubelte 1:2 Führung. Einige Unachtsamkeiten und das ein oder andere Gewusel später stand es dann nach 5 Minuten 9:6 für die Gastgeber. In dieser schon frühen Phase nahmen sich die Spielerin & die Spieler ein Herz, packten zu und erzielten über eine 3er Serie den verdienten 10:10 Ausgleich. Wiedereinmal über die Abwehr herausgespielte Vorteile wurden bis zur 15. Minute in einen 11:13 Vorsprung umgemünzt und konnte sogar auf 12:15 erhöht werden.
Es wurde sich absolut nichts geschenkt. Der Gegner wuselte so lange vor der Abwehr herum bis diese schwindlig gespielt worden war und sich letztendlich die freie Lücke irgendwo auftat.
Während wir die SG O/B/K/Z bis zu 20. Minute auf Distanz halten konnten (16:18), rauschte in den nächsten 2 Minuten ein Angriffswind durch die grün-weiße Abwehr und plötzlich stand es 20:19. Nichts da, wir nehmen eine Führung mit in die Halbzeit war die Devise, gesagt, getan! Wiedereinmal ließ Mann & Frau ihre körperliche Überlegenheit spielen und erzielten die psychologisch wichtige Führung (20:21).
Halbzeit. Nicht nervös werden. Laufen ohne Ball, da der Gegner immer offensiver deckte. 25 Minuten Vollgas geben. Was sich hier so leicht schwarz auf weiß schreiben lässt, war dennoch in der zweiten Halbzeit ein hartes Stück Arbeit.
Wenn alles doch immer nur so einfach wäre wie die nächsten 5 Minuten! Alles was angesprochen wurde, wurde umgesetzt. Tolle Kreisanspiele und Würfe aus dem Rückraum ermöglichten uns, uns bis zur 30. Minute auf 21:25 abzusetzen. Die nächsten 10 Minuten war ein munteres auf und ab. Tor für uns. Tor für die. Es gelang uns nicht die quirligen Spieler abzuschütteln. Auch als der Gegner mit einer Zeitstrafe belegt wurde, konnten wir nicht mehr als 3 Tore davonziehen ehe ergänzt wurde (24:27). Innerhalb von 4 Minuten stand es plötzlich in der 38. Minute 29:29. Drohte das Spiel zu kippen? Nein! In dieser Phase war es vor allem unser linker Rückraum, welcher sich ein Herz fasste und beliebig einnetzen konnte.
Nun die entscheidende Phase. 41. Minute: Auszeit Kirrweiler. 9 Minute auf der Uhr, ein Tor in Führung. Es musste eine deutliche Steigerung her um das Ding unter Dach und Fach zu bringen. Nicht dass die Truppe schlecht gespielt hatte, nein. Im Gegenteil. Nur der Gegner ließ nicht locker, setzte alles daran zu gewinnen. Was nun kam lässt wohl jedes Trainerherz aufblühen. Eine stabile Abwehr die nur noch 2 Tore zuließ war der Grundstein für dieses am Ende doch noch so deutliche Ergebnis. Die Abwehr bekam nun ENDLICH den Rückraum in den Griff und es wurde sauber an den Nebenmann oder die Nebenfrau übergeben und falls doch jmd. durchbrach, ausgeholfen. Der Torwart konnte sich nun auf seine Vordermannschaft verlassen und belohnte den Außenflitzer mit dem ein oder anderen Tempogegenstoß. Training zahlt sich vermutlich wohl aus. Über Außen und Kreis, welcher endlich auch ins Spiel mit eingebunden wurde, konnten wir frei Aufspielen und feierten am Ende einen, zumindest in den letzten 10 Minuten, ungefährdeten Sieg.
Endstand 33:40. Den After-Match-Cake haben sich dann wohl alle redlich verdient.
Dieses Spiel stellt gleichzeitig auch den Saisonabschluss 2018/2019 da. Eine, zumindest für mich, kurze Saison liegt hinter uns. Ich bin mir sicher, die Jungs & Mädels haben sich spielerisch, aber auch als Mannschaft weiter entwickelt. Auch wenn der Sieg gegen die SG O/B/K/Z tabellarisch nichts mehr geändert hat, steht am Ende der Saison ein 5. Tabellenplatz zu buche. Mit dem ein oder anderen Fünkchen mehr Konzentration bis zur letzten Minute wäre sicherlich mehr drin gewesen. Die Mannschaft hat sich dennoch super entwickelt. Wichtig ist vor allem, dass jeder Spaß dabei hat, auf der Platte stehen zu dürfen. Es wird gekämpft bis zum Abpfiff und jede/r gibt ihr/sein bestes. Auch wenn nicht immer was zählbares am Ende herausspringt kann aus jedem Spiel etwas mitgenommen werden. Sei es nur die Erfahrung oder der ein oder andere blaue Fleck.
Saison 2018/2019: Abgehakt. Zeit zum Ausruhen bleibt jedoch nicht. Die Quali für die „neue“ C-Jugend beginnt bereits am 04.05.19 zu Hause gegen Speyer, Hassloch & Rodalben. Nicht viel Zeit um eine Mannschaft zu formen. Aber das schaffen wir schon…Irgendwie!
Bevor ich nun aber schon den Blick auf die nächste Saison richte, muss noch etwas gesagt werden:
MERCI !!! Wie es im Saarland heißt. Dieses Dankeschön geht in erster Linie an die Eltern. Sei es für die ehlendige Gurkerei zu völlig unsittlichen Zeiten durch die pfälzische Pampa (nein… ganz so schlimm ist es dann doch nicht), die kulinarische Verköstigung während den Heimspielen, das Helfen bei sonstigen Veranstaltungen oder das Pflegen der Bekleidung. Ohne euch wäre es nicht möglich, eine Jugendmannschaft auf die Beine zu stellen. Auch finde ich es schön zu hören wenn jedes einzelne Tor frenetisch bejubelt wird. Danke 🙂
Ich bin mir sicher, die Jungs werden euch nächste Saison mit dem ein oder anderen Punkt belohnen 🙂
Es spielten: D. Herz (TW), P. Pacharzina (7), T. Zech (7), N. Wolf (5), M. Meyer (5), L. Schreieck (5), E. Anton (5), L. Seyler (2), C. Klein (2), F. Ahrens (1), N. Anslinger (1), J. Neugebauer