Erstes Spiel in der Reblandhalle in 2020, erster Sieg. Doch was sich hier so leicht schreiben lässt, sollte letztendlich in einem Handballk(r)ampf errungen werden. Bereits das Hinspiel gegen die Männer aus der Burgen-Stadt wurde erst auf Messers-Schneide entschieden. Und so sollte es heute auch kommen.
Kein hektisches und nervöses Abtasten, es ging gleich zur Sache. Unser Garant, die Abwehr war voll da und fing die ersten beiden Angriffswellen der Auswärtigen souverän ab. Im Gegenzug schafften wir es, schnell auf 2:0 zu erhöhen. Das war‘ s dann aber auch mit den ersten 15 Minuten der Gastgeber. Sang und klanglos mussten wir mit ansehen, wie unser dünner Vorsprung zerstampft und in eine 4 Tore Führung gedreht wurde (14. Min). Erst nachdem ein 7m – Meter von Trifels Spielmacher gehalten wurde, berappelten wir uns und konnten, oh Wunder, den Vorsprung beim Stand von 7:7 (19. Min) egalisieren. Hier war es vor allem das schnelle Umschaltspiel, gepaart mit einer cleveren und körperbetonten Abwehr, welche das Geschehen dominierte. Auszeit Trifels
Stoppen des Spielflusses? Fehlanzeige. Wir blieben dran. Kämpften verbissen und ließen uns nicht abschütteln. Bis zur Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel in welchem keiner der beiden Mannschaften die Oberhand hatte.
Durchschnaufen. Die nächsten 30 Minuten werden noch anstrengend genug werden. „Als Mannschaft zusammenstehen und wir fahren die Punkte nach Hause.“ war die Parole.
Mannschaft: ja ! Einfaches nach Hause fahren: nein!
Trifels erwischte flugs den besseren Start und netzte gerade einmal 3 Minuten nach Wiederanpfiff zum 12:16 ein.
Nun zeigten wir auch wieder Handball. Das Tor wurde im Zusammenspiel Torwart – Abwehr sprichwörtlich vernagelt und mit einer 4:0 Serie war, tada, der Vorsprung wieder futsch. Als wäre es ein Hin und Her, ging im Anschluss an die Aufholjagd zunächst gar nichts mehr. Wieder 4 Minuten später lagen wir erneut mit 3 Toren im Rückstand (17:20, 46. Min). Eine Auszeit musste her. Umstellung auf 5:1
Die Schlussviertelstunde war angebrochen. Wer ist abgezockter und bringt das Ding hier über die Bühne. Im zwei Minutentakt netzten wir vorne ein, ohne selbst ein Gegentor zu kassieren. Anschlusstreffer zum 19:20 in der 51. Minute. Alles offen. Auszeit Trifels. Und die zeigte Wirkung. Unbeteiligt mussten wir mit ansehen, wie unsere harte Arbeit zu nichte gemacht wurde und sich die Gäste bis zur 54. Minute auf 19:23 absetzen konnten. Die Vorentscheidung? Von wegen! Umstellung auf 4:2. Quasi ein Genie-Streich. Tor um Tor holten wir auf, ehe wir in der 57. Minute den viel umjubelten Ausgleichstreffer zum 23:23 erzielten. Jetzt nur nicht abreißen lassen. Eine Minute vor Schluss wurde über einen Rückraumwurf das 24:23 erzielt. Und eine Minute ist bekanntlich eine halbe Ewigkeit im Handballsport. Angriff Trifels. Abwehrarbeit gut, doch 7 – Meter. Drin. 24:24. noch 45 Sekunden auf der Uhr. Laaaaange Ausspielen und dann kurz vor Abpfiff einnetzen. Doch bekanntlich sind Theorie und Praxis zwei Paar Schuhe. Ball wird vom linken Rückraum über Mitte zum rechten Rückraum gespielt und da passierte es. Der Ball wird heraus gefangen und unser Angriff unterbunden. Blitzschnelles Rückzugsverhalten. Der Ball wird von Trifels spiegelverkehrt zu unserem Passpiel verteilt und ebenfalls abgefangen. Ein kurzer Pass nach vorne und 4 Sekunden vor Spielende zur 25:24 Heimsieg in die Maschen des gegnerischen Netzes gehämmert. Handballkrimi pur.
Alles in allem ein sehr faires und vor allem spannendes Handballspiel. Es hätte auch genauso verdient andersherum ausgehen können. Doch das ist das, was den Handballsport auszeichnet. Binnen Sekunden können Ergebnisse, welche unter normalen Bedingungen für einen Sieg / Niederlage signifikant sind, gedreht werden. Nächste zwei Punkte. Ahoi! Kompliment an die Mannschaft, die sich hier durchgebissen hat und die Punkte regelrecht erkämpfen musste. Auf das nächste Wiedersehen mit den Gästen kann man gespannt sein.
Für den TV – K:
J. Matow (TW); P. Anton; L. Daub (7); T. Sattel (2), F. Daub (2); S. Scherer; P. Ehmer (4); D. Heintz(2); T. Muffang (1); J. Escher (1); M. Ohmer(5/3); S. Marz (1)
Sieger: TV Kirrweiler [25:24 (12:12)]
Spielverlauf: 2:5 (10. Min); 7:9 (20. Min); 12:12 (30. Min); 15:17 (40. Min); 19:20 (50. Min); 25:24 (60. Min)
Verwarnungen / Zeitstrafen: TV K: 1x V – HSG T: 3x V
7m: TV – K: 3/3 – HSG: 2/1