Was bisher niemanden in der Verbandsliga gelungen ist, ist unseren Damen vom TVK gelungen. Sie haben dem bis dato ungeschlagenen Tabellenführer von der HSG Landau ein Punkt abgenommen. Nach einer großartigen kämpferischen Leistung holte man ein 30:30 Unentschieden! Und es war sogar noch mehr drin…der Sieg war zum Greifen nah.
Die Ansage vor dem Anpfiff war klar: Man wolle den Erstplatzierten hart nerven und das Spiel solange wie möglich offen gestalten. In der Hinrunde lag man nach wenig Minuten mit 0:5 im Rückstand und musste diesen das ganze Spiel hinterherrennen. Dies sollte unbedingt vermieden werden!
Da man sich im Hinspiel gegen die offensive 3-2-1 Deckung von Landau sehr schwertat, entschied sich TVK Trainer Glas mit 2 Kreisläufer im Angriff zu beginnen.
Der TVK kam gut ins Spiel hinein und konnte nach wenigen Minuten das erste „Ziel“ erreichen. Man lag nicht gleich aussichtlos hinten, sondern es stand 3 zu 3 nach guten 5 Minuten.
Immer wieder fand man durch die 2 Kreisläufer Lücken in der Landauer Abwehr und kam zum Torabschluss.
In der eigenen Abwehr hingegen tat man sich sehr schwer Kreisanspiele zu vermeiden. Immer wieder musste man Tore über den Kreis hinnehmen.
Auch wenn in der Abwehr noch nicht alles stimmte und die letzten 5% Aggressivität fehlte, fand man im eigenen Angriff immer wieder Lösungen. In der 20. Minute konnte die HSG aus Landau das erste Mal eine 4 Tore Führung herauswerfen. Die Kirrweilerinnen haben sich davon nicht beeindrucken lassen und konnten vor der Halbzeit auf 2 Tore verkürzen. Mit 16:14 ging es in die Kabine.
Dort wurde zuerst die Abwehr angesprochen. TVK Coach Glas appellierte an sein Team, dass man noch eine kleine Schippe an Aggressivität drauflegen muss. Ansonsten da weiter machen, wo man aufgehört hat. Hier könnte was drin sein war das Motto. Die Landauer wirkten bereits sichtlich nervös, da sie so einen Halbzeitstand nicht kannten.
Der TVK hielt an seiner 4 zu 2 Formation im Angriff fest und konnte in der zweiten Halbzeit die geforderte Abwehrleistung steigern. Über einen überragenden Rückhalt mit A. Anslinger im Tor kämpfte die Kirrweilerer Abwehr aufopferungsvoll um jeden Ball. Die Landauer hatten immer mehr Probleme zum Torerfolg zu kommen. In der 40. Minute konnte der TVK das erste Mal ausgleichen. Es war spätestens ab jetzt ein Spiel auf Augenhöhe.
In der 48. Minute war es dann soweit: Der David ging gegen den Goliath mit 23:24 in Führung. Die nächsten Minuten war es weiterhin ein offener Schlagabtausch. In der 52. Minute nahm der TVK seine Auszeit: Jetzt wolle man mehr. Das Momentum ist bei uns. Landau torkelt, Landau wackelt. Noch 8 Minuten. Weiterhin soll der Grundstein ein aggressiver Abwehrverband sein. So das Fazit dieser Time-Out.
Das Spiel war an Spannung nicht mehr zu überbieten. Ein Spiel auf Messerschneide. 5 Minuten vor Schluss ging Landau schon fast ALL-IN und nahm 2 Rückraumspieler vom TVK in Manndeckung. Auch hierfür hatten die Kirrweilerinnen wieder eine Antwort. Nach 58 Minuten und 36 Sekunden nutzte man die nun entstandenen großen Lücken und ging durch einen Doppelpack in Person von L. Gerbershagen mit 2 Toren in Führung. Jetzt war klar. 1 Punkt ist uns sicher. Der Sieg ist zum Greifen nah!
39 Sekunden vor Schluss erzielte Landau den Anschlusstreffer. Der Schiedsrichter zeigte gleichzeitig mit diesem Anschlusstreffer direkt auf Zeitspiel für den nächsten und letzten Angriff vom TVK. Leider spielte der TVK diesen entscheidenden Angriff in der mehr als hektischen Phase nicht clever herunter, sondern nahm sich fälschlicherweise viel zu früh einen Wurf aus dem Rückraum.
Landau bekam also nochmals eine Angriffschance und holte 11 Sekunden vor Schluss einen 7-Meter-Strafwurf heraus. A. Anslinger im Tor konnte bereits im Spielverlauf schon zwei 7-Meter-Strafwürfe entschärfen. Die Spannung nicht mehr auszuhalten. Puls am Anschlag.
Der Schiri pfiff den Strafwurf an, Wurf und Anslinger hält. Während dem kollektiven Jubelschrei der kompletten TVK Bank hatte das heutige Drehbuch leider noch sein i-Tüpfelchen zu verteilen. Der Abpraller landete wieder bei Landau. Die TVK Abwehr eilte zu Stelle und verhinderte einen erneuten Wurf. Der Schiedsrichter empfand dies – warum auch immer – 7-Meter strafwürdig und entschied 4 Sekunden vor Schluss direkt nochmals auf den nächsten Strafwurf. Diesmal war er drin und das Spiel endete 30 zu 30.
Auch wenn der Sieg zum Greifen nah war und kurz vor Schluss hergeschenkte wurde, kann, soll und muss auf diese Leistung stolz sein!!! Am heutigen Tag war nichts von David gegen Goliath zu sehen.
„Auch wenn es ärgerlich ist, dass wir kurz vor Ende den Sieg leichtfertig aus den Händen gaben, überwiegt auf jeden Fall der Stolz und die Freude. Ein Wahnsinnsspiel meiner Mannschaft. Hut ab. Sie haben die taktischen Anweisungen super umgesetzt und haben speziell in der zweiten Halbzeit eine klasse Abwehrleistung gezeigt. Diesen Schwung gilt es jetzt unbedingt mit in die nächsten Spiele zu nehmen“, so der TVK Trainer.
Und bereits in wenigen Tagen haben die Damen die nächste Chance sich endlich wieder mit einem Sieg zu belohnen.
Samstag 25. Januar ist um 18:15 Uhr Anpfiff in der Reblandhalle gegen der 1.FC Kaiserslautern.
Es spielten: Anke Anslinger, Lara Zöller, Josephin Rohrbach (1), Janine Fritzinger (10), Anna Zöller (2), Yvonne Grün (11), Luisa Weisbrod (1), Michelle Fritzinger (1), Caroline Glas (2), Marlen Orth, Laura Gerbershagen (2), Leonie Roth